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Schweinehund – innerer

STICH-WORT

15/01/16 Wohnung geputzt. Wäsche gebügelt. Bestecklade desinfiziert. Jetzt die Seminararbeit schreiben oder doch noch ganz schnell das Familiensilber polieren? Der innere Schweinehund spornt (nicht nur) Studenten zu Höchstleistungen an - halt auf Randgebieten. Aber der Abgabetermine rückt näher... Die Universitätsbibliothek lädt zur „Nachtschicht“.

Von Heidemarie Klabacher

„Studierende sind während der Hauptprüfungszeit vor der ‚Aufschieberitis’ nicht gefeit“, heißt es in der Einladung der UB. „Unvollendete Arbeiten stapeln sich auf dem Schreibtisch. Andere, gewöhnlich nicht besonders attraktive Tätigkeiten wie der Wohnungsputz, werden dem Schreiben vorgezogen…“ Da kennt jemand seine Pappenheimer.

Universitätsbibliothek und Hochschülerschaft blasen daher zur gemeinsamen Jagd auf den inneren Schweinhund.

Die „Lange Nacht der aufgeschobenen Seminararbeiten“ steigt am 21. Jänner. Studierende und interessierte Personen sind eingeladen, „ihre unvollendeten und längst fälligen Arbeiten in einer gemeinsamen Nachschicht voranzutreiben“.

Und das dürfte viel lustiger sein, als es klingt! Ende vergangenen Sommersemesters gab es die erste Nachschicht in der UB: „Um 23 Uhr wurde die maximale Auslastung erreicht. Über 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten das Angebot.“ Die Arbeitsplätze seien knapp geworden. Die Studierenden hätten aber originelle Lösungen gefunden und sich ihrem inneren Schweinehund auf Liegestühlen, Polstern und Matratzen gestellt. „Bis in die Morgenstunden wurde gearbeitet.“

Nun nähert sich das Ende des Wintersemesters und am 21. Jänner ist es wieder so weit. Offiziell von 19 Uhr am Abend bis 2 Uhr in der Früh dürfen die Köpfe kollektiv rauchen.

„Bibliothekarinnen und Bibliothekaren leisten Hilfe zur Selbsthilfe für Studierende aller Fachrichtungen“, verspricht die UB. Die Experten helfen etwa mit Tipps zu Literatursuche und Literaturverwaltungs-Programmen, „die das wissenschaftliche Arbeiten enorm erleichtern können“. Computerarbeitsplätze und gratis W-Lan in den Arbeits- und PC-Räumen der Hauptbibliothek stehen den akademischen Schichtarbeitern zur Verfügung.

Zu lange sitzen und schreiben ist freilich nicht gesund. Daher gibt es in der „Langen Nacht der aufgeschobenen Seminararbeiten“ neben Wissens- auch Fitness-Tipps. Entspannungs- und Konzentrationsübungen werden zu jeder vollen Stunde angeboten. Verpflegung durch ein Team der ÖH Salzburg gibt es durchgehend.

„Es war echt toll! Bitte öfter in der Prüfungszeit anbieten.“ „Einmal ist zu wenig“ „Bitte jeden Tag.“ So lauteten einige der Statements auf dem „Stimmungsbarometer“ der ersten „Nachtschicht“.

Kampf dem inneren Schweinehund - Universitätsbibliothek - Nachschicht ; zur Programmübersicht
Bild: UB; Pixabay/Vetsch (1)

 

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