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Der Musik Farbe und Leben einhauchen

IM PORTRÄT / ALFRED BRENDEL

14/01/10 Alfred Brendel hält heute Donnerstag (14.1.) um 19.30 Uhr im Wiener Saal einen Vortrag zum Thema „Charakter in der Musik“.

IM PORTRÄT / ALFRED BRENDEL

14/01/10 Alfred Brendel hält heute Donnerstag (14.1.) um 19.30 Uhr im Wiener Saal einen Vortrag zum Thema „Charakter in der Musik“.

Als Pianist hat Alfred Brendel sich am 18. Dezember 2008 mit einem Auftritt als Solist an der Seite der Wiener Philharmoniker aus dem Konzerleben zurückgezogen. Zuvor, bei den Festspielen 2008, gab er sein letztes Solo-Recital - um im Jahr darauf als Vortragender in der Reihe „Schule des Hörens“ zurückzukommen. Heute Donnerstag (14.1.) ist der Dichter, Philosoph und Musikgelehrte wieder in Salzburg: Als Gast des „Leopold Mozart Institutes der Universität Mozarteum“ wird er über „Charakter in der Musik“ sprechen.

Alfred Brendels Bibliographie ist kaum weniger umfangreich als seine Diskographie. Seine Essays sind bei Piper erschienen, seine schrullig-ironischen Gedichte im Hanser Verlag - in mehreren jeweils unverzichtbaren Bänden. Auch die Feuilletons der Frankfurter Allgemeinen oder der Neue Zürcher Zeitung haben sich immer wieder einmal mit Brendel-Gedichten selber ein Geschenk gemacht. 2005 sind seine gesammelten Essays und Reden unter dem Titel „Über Musik“ herausgekommen, 2008 der Band „Weltgericht mit Pausen – aus den Tagebüchern von Friedrich Hebbel“.

Worum geht es im Vortrag „Charakter in der Musik“? In der musikalischen Interpretation sei das Eingehen auf Charakter, Atmosphäre und Affekte eines Stückes nicht weniger wichtig, als die Beachtung von Strukturen und Formen: so Brendels Ausgangspunkt. Die Annahme, die Struktur eines Werkes gebe „automatisch“ dessen Charakter preis, sei ein Irrtum. Vor diesem Ansatz rücke die Aufgabe des Pianisten in die Nähe jener des Schauspielers, die als Charakterdarsteller darauf hinzielen, den Radius ihrer Wandlungsfähigkeit ständig zu erweitern. (UNI MOZ/dpk)

Bild: Universität Mozarteum

 

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