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Skypen mit Bösendorfer

HINTERGRUND / UNIVERSITÄT MOZARTEUM

23/10/13 Was steckt hinter den Buchstaben CEUS? Sie stehen für „Create Emotions with Unique Sound“. Bösendorfer hat einen mit High-Tech aufgerüsteten Flügel so genannt. Er spielt sozusagen alle Stückeln. Freilich auch nicht ganz von alleine – das Perpetuum mobile ist in der Musik ja noch eben so wenig erfunden wie in der Physik.

089CEUS also: Der Klavierhersteller Bösendorfer, der über jahrzehntelange Erfahrung im Bereich der Computerflügel verfügt, hat dieses System entwickelt. ein System namens CEUS (Create Emotions with Unique Sound) entwickelt. Es basiert auf einer Technik, die es dem Pianisten erlaubt, ein Stück zu spielen und es durch Knopfdruck vom Klavier noch einmal spielen zu lassen – die Tasten bewegen sich wie von Geisterhand, genauso die Pedale. Man kann so also eine Interpretation aufzeichnen und immer wieder abrufen. Und das Dank Internet nicht nur am Ort selbst, sondern sogar zwischen Kontinenten.

Genau das also wird man sich morgen Donnerstag (24.10) an der Universität Mozarteum anhören können: Da bekommt der ehemalige „Studienkonzertsaal“ einen neuen Namen, Bösendorfersaal nämlich. Ab 17 Uhr wird man erleben, was mit CEUS möglich ist. Bachs Goldberg-Variationen werden gespielt, aber nur ein Teil der vierzehn Mitwirkenden wird in Salzburg leibhaftig vor einem Bösendorfer sitzen. Die anderen CEUS-Flügel stehen in Wien und in Peking. Wenn die Musikerinnen und Musiker dort beherzt in die Tasten greifen, wird das Instrument im Bösendorfersaal Töne von sich geben...

090„Die Umbenennung des Studienkonzertsaales in Bösendorfersaal ist ein schöner Anlass, um mit einer Art Ping-Pong-Spiel zwischen den Pianisten in Wien, Salzburg und Peking die Möglichkeiten des CEUS-Projektes aufzuzeigen. Ein derartiges Konzert ist vermutlich nicht nur am Mozarteum, sondern weltweit eine Premiere“, sagt Klaus Kaufmann, Leiter der Abteilung für Tasteninstrumente.

Zwischen der Universität Mozarteum und ihren asiatischen Partnerinstitutionen nutzt man die neue Technologie mittlerweile für den „Fernunterricht“. Was Lehrer und Schüler einander vorspielen, wird live per Internet verschickt. Die Fotos zeigen solchen Online-Klavierunterricht zwischen Salzburg und Peking durch Mozarteum-Professor Rolf Plagge. Alle zwei bis drei Wochen erhalten Musikerinnen und Musiker der Partnerinstitutionen im japanischen Kobe und im chinesischen Peking per Videokonferenz quasi einen Online-Meisterkurs in Ton und Bild. Der Screen gehört natürlich auch dazu. So können die Lehrenden korrigierend auf die Körperhaltung und den physiologischen Teil des Klavierspiels einzugreifen. Die Übermittlung erfolgt durch HD-Kameras und große Live-Monitore auf beiden Seiten der Verbindung. Also eine Art Piano-Skypen – aber nicht aus einem scheppernden Computer-Lautsprecher, sondern eben mit Steuerimpulsen auf einen hochwertigen Bösendorfer-Flügel.

„Eine Veränderung des Klanges, wie sie bei einer Mikrofonübertragung unvermeidlich wäre, gibt es nicht“, erklärt man bei Bösendorfer. Nach einem Software-Update funktioniere die Sache so gut wie störungsfrei, berichten Mozarteum-Professoren.
(Universität Mozarteum/dpk-krie)

Bösendorfersaal. Einweihung und Umbenennung des Studienkonzertsaales mit Konzerten und Masterclass am Donnerstag, 24.10. (Universität Mozarteum, Mirabellplatz 1)
14 Uhr Konzert mit Klavier-Studierenden der Universität Mozarteum, anschließend Masterclass mit Paul Badura-Skoda
17 Uhr Studierende spielen in Salzburg, Wien und Peking die Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach an CEUS-Flügeln - www.moz.ac.at
Bilder: Universität Mozarteum / Christian Schneider

 

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