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Wie das März-Festival 2017 aussehen könnte

SALZBURG BIENNALE

26/11/15 Es wird nicht nur Neue Musik sein. Der Leiter der „Salzburg Biennale 2017“, Mozarteums-Rektor Siegfried Mauser, greift nämlich zurück auf jene Ursprungsidee, die Hans Landesmann für das Festival hatte: die Kombination mit ethnischer Musik.

Von Reinhard Kriechbaum

„Hör- und Schaufenster“ steht als Schlagwort über den drei Wochenenden voraussichtlich im März 2016. Die Ethno-Musik sei auch deshalb drin, weil es, so Mauser, auch in der Neuen Musik Dinge gebe, „die mehr das Copyright herausfordern als ästhetische Fragen aufwerfen“. Sprich: Neu ist nicht das einzige Kriterium.

Einmal geht es um ein „Städte- bzw. Länderprofil“, dann um ein „Persönlichkeitsprofil“ und als Drittes um die „Szene Österreich“.

Am ersten Festival-Wochenende soll also „Die Welt Kubas“ bzw. die Stadt Havanna gespiegelt sein. Da möchte Siegfried Mauser auch auf Bolero, Rumba und Salsa schauen und uns auch hören lassen, was die Santeria (das ist die Religion der schwarzafrikanischen Sklaven) noch heute an authentischer schwarzafrikanischer Musik beschert. Mauser will aber auch eine Kammermusikversion der Oper „La Cubana“ von Hans Werner Henze und Hans Magnus Enzensberger in Salzburg vorstellen. Auch „El Cimaron“ ist ein Werk dieser beiden Künstler, eines mit Kuba-Blickwinkel.

Wie wird man am zweiten Biennale-Wochenende, wenn die Musik von Brian Ferneyhough auf den Pulten liegt, die Ethno-Komponente einlösen? Der Engländer bewundere die arabische Musik, heißt es. Im übrigen hält der neue Biennale-Leiter Brian Ferneyhough als in Österreich noch nicht für so präsent, wie es seiner Bedeutung für die zeitgenössische Musik zukäme.

Fürs dritte Wochenende will Mauser „die innovative Musikwelt von Graz und Umgebung“ ins Hör- und Schaufenster stellen. Als Student und junger Musiker habe er, Mauser, das Musikprotokoll dort als sehr innovativ erlebt. Den Komponisten Gerd Kühr hat Mauser als Kurator für diesen Graz-Schwerpunkt verpflichtet.

Die Zusammenarbeit mit den Institutionen wird in naher Biennale-Zukunft also groß geschrieben, mit der Universität Mozarteum soll es eine Vereinbarung zu intensiver Kooperation geben. Dort werde man bald „flächendeckend Masterkurse für neue Musik anbieten“, kündigte Mauser an. Finanziell alles wie gehabt: Pro Jahr schießen Stadt und Altstadtverband als Hauptgeldgeber gemeinsam 150.000 Euro zu, so dass dem biennalen Festival mithin 300.000 Euro zur Verfügung stehen. Das Land zahlte zuletzt 50.000 Euro dazu.

Bilder: dpk-krie
Zum Kommentar Die Biennale, maßstäblich gedacht

 

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