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Und glücklich kehrt ewiger Gesang zurück

REST DER WELT / INNSBRUCKER FESTWOCHEN

11/08/20 „In diesem Jahr ist vieles erstmalig und außergewöhnlich. Aber wir alle sind glücklich, dass wir mit Leonora eine Oper auf die Bühne bringen dürfen, die von einer Frau handelt, die nie aufgegeben, die gekämpft hat und für die am Ende alles gut wird.“

Von Heidemarie Klabacher

„Die Hoffnung auf einen Festwochen-Sommer“ habe man in Innsbruck nie aufgegeben, dafür mit jeder Änderung der Sicherheitsbestimmungen „die Konzepte angepasst, erweitert und verfeinert“. Dass die 44. Innsbrucker Festwochen am Freitag (7.8.) eröffnet werden konnten, sei „das Ergebnis von viel Engagement und Herzblut vieler Menschen“.

Alessandro De Marchi feierte zugleich mit der Eröffnungspremiere sein zehnjähriges Jubiläum als Festwochen-Intendant. Der Vertrag von De Marchi, „einem verlässlichen musikalischen Schatzgräber“, wurde bereits bis 2023 verlängert. Er freue mich über die Möglichkeit, „weitere Träume zu verwirklichen“. Heuer stehen unter der musikalischen Leitung des Intendanten die semikonzertant aufgeführte Oper Leonora und Ludwig van Beethovens Messe C-Dur op. 86 auf dem Programm.

Leonora – klingt auch nach Beethoven, ist es aber nicht. „Ferdinando Paër nimmt in der Musikgeschichte keine Hauptrolle ein“, heißt es auf der Website der Festwochen. „Doch zu Lebzeiten stand der aus Parma gebürtige Komponist im Zentrum des europäischen Musiklebens. Paër vertonte bereits ein Jahr vor Beethoven den französischen Theaterstoff Léonore ou L’Amour conjugal, basierend auf dem Libretto von Jean Nicolas Bouilly.“

Im Beethoven-Jahr 2020 haben die Festwochen Ferdinando Paër wieder in Erinnerung gerufen. Es gibt insgesamt drei konzertante  Aufführungen mit szenischen Interaktionen im Tiroler Landestheater. Wie Beethovens Fidelio erzählt auch die Opera semiseria von Ferdinando Paër von der mutigen Leonora, die als Mann verkleidet im Gefängnis angeheuert hat, um ihren Ehemann Florestano zu befreien.

In der Reihe Barockoper:Jung seht L’empio punito von Alessandro Melani auf dem Programm der Festwochen. Dem Werk liegt das Don Giovanni-Thema zugrunde. Es singen Sängerinnen und Sängern des Cesti-Wettbewerbes. Konzertant aufgeführt werden die Intermedien zu La pellegrina: Solisten und insgesamt fünfzig Madrigalisten verteilt auf zwei Chöre sowie das Ensemble La Chimera entführen unter der Leitung von Eduardo Egüez an den Hof der Medici.
Drei szenische Aufführungen von Giacomo Carissimis Historia di Jephte dem Schweizer Ensemble Voces Suaves gibt es in der Jesuitenkirche. Arien von Leonardo Vinci und Georg Friedrich Händel unter dem Motto Cara sposa mit Franco Fagioli und dem Ensemble Il pomo d’oro stehen bis 30. August ebenso auf dem Programm wie mehrere Concerti Mobili bei freiem Eintritt in der Innsbrucker Innenstadt, Geigenbau-Workshops für Erwachsene oder ein Aktionsnachmittag für Familien auf Schloss Ambras. From Purcell with Love grüßt Grace Durham, die Siegerin des Innsbrucker Cesti-Wettbewerbs 2019, zusammen mit Les Talens Lyriques unter Christophe Rousse. Werke von Matteo da Perugia und Antonio Zacara da Teramo, zwei der bedeutendsten Musiker des Spätmittelalters, spielt das Enemble La fonte musica unter der Leitung des Lautenisten Michele Pasotti.

Alle Veranstaltungen der 44. Innsbrucker Festwochen unter www.altemusik.at
Bild: www.altemusik.at

 

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