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FESTSPIELE / DANIIL TRIFONOV
01/08/22 Solistenkonzert – das heißt bei den Festspieln im Wesentlichen Klavier solo. Heuer gelten neun von zehn dem Klavier. Der international preisgekrönte Daniil Trifonov begeisterte mit Szymanowski, Debussy, Prokofjew und Brahms.
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FESTSPIELE / RIHM-HOMMAGE
01/08/22 Zum Abschluss der „Hommage Wolfgang Rihm“ waren im Großen Saal des Mozarteums die Chiffren zu erleben, in einer Referenz-Aufführung mit dem Klangforum Wien unter der perfekten und anfeuernden Leitung von Sylvain Cambreling.
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FESTSPIELE / DIE ZAUBERFLÖTE
31/07/22 Das Bürgertum sitzt verbiestert und verspießert am Tisch, ausstaffiert wie um 1900 oder vielleicht immer noch im Mittelwesten, ehe die Mutter in Raserei verfällt und zur Königin der Nacht mutiert: Nach vier Jahren wanderte nun Lydia Steiers Inszenierung der Zauberflöte mit teils neuer Besetzung aus dem Großen Festspielhaus ins Haus für Mozart.
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FESTSPIELE / IL TRITTICO
30/07/22 Salzburg ist ja angetreten, Puccini zu „rehabilitieren“, so klang es vorab. Als ob der jemals vergessen, verfemt und/oder von den Spielplänen der Opernwelt verschwunden wäre. Stimmt schon, Gerard Mortier hat ihn nicht so gemocht und sein Intendanten-Nachfolger Peter Ruzicka über Turandot als ein Werk mit ästhetischem Überschuss geätzt... Und wenn eine Rehabiltierung tatsächlich nötig gewesen wäre? Fraglich, ob just dieser Trittico den Puccini-Hype ausgelöst hätte.
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WIENER PHILHARMONIKER / THIELEMANN
29/07/22 Christian Thielemann lässt seine Orchestermitstreiter nicht einmal im „Ernstfall“ brutale Gewalt anwenden. Auch im mehrfachen Fortissimo betören seine Interpretationen mit durchhörbarer Delikatesse. Überwältigend war das Energieniveau und das Wechselbad der Gefühle mit der Neunten Bruckner.
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HINTERGRUND / FESTSPIELE / INGOLSTADT
29/07/22 „Die Dichter können alles zum Leben erwecken, und diese Dichterin ganz besonders.“ Das sagt niemand Geringerer als Elfriede Jelinek über die deutsche Schriftstellerin Marieluise Fleißer - 1901 in Ingolstadt geboren und 1974 dort gestorben. Am Montag 1. August versucht man es nach der ersten Corona-Verschiebung dieser Festspiele erneut mit der Premiere von Ingolstadt.
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FESTSPIELE / WOLFGANG RIHM / JAKOB LENZ
28/07/22 Bevor der erste Ton gesungen oder gesprochen wird ein Schrei. Der Typ, der da verzweifelt durch die Gegend irrt, sich ins eiskalte Wasser stürzt, ein totes Kind erwecken oder den Menschen predigen will: Dieser Typ ist der Dichter Jakob Lenz und zugleich zeitlos jedes Individuum, das an seiner Zeit zweifelt, ver-zweifelt, zerbricht.
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FESTSPIELE / JORDI SAVALL / MESSIAS
20/07/22 Nach all den traurigen, tragischen, ja bedrückenden Momenten, an denen es heuer der Ouverture sprituelle nicht mangelte, öffnete Jordi Savall abschließend zu zwei Terminen mit Georg Friedrich Händels Messiah HWV 56 in der Kollegienkirche den Blick in hoffnungsvoll freundlich gestimmtere Vision.
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HINTERGRUND / IL TRITTICO
28/07/22 Morgen Freitag (29.7.) hat Giacomo Puccinis Il trittico Premiere. Nie zuvor wurden diese drei Einakter aus Puccinis Spätzeit – Uraufführung war 1918 – bei den Festspielen produziert. Es ist auch die erste gemeinsame Arbeit des Regisseurs Christof Loy und des Dirigenten Franz Welser-Möst zusammen.
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HINTERGRUND / REIGEN
27/07/22 Nach der Uraufführung 1920 in Berlin landeten Theaterdirektor, Regisseur und das Schauspielerteam wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses vor Gericht – und wurden bemerkenswerterweise freigesprochen. Aber sogar noch 1967 wurde Roger Vadim, Regisseur der Reigen-Verfilmung La Ronde in Italien gerichtlich belangt.
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 HERZOG BLAUBARTS BURG / DE TEMPORUM FINE COMOEDIA
27/07/22 Der Jubel war – völlig zurecht – stürmisch. Solidaritäts-Erklärung für Teodor Currentzis (wird hiemit unterschrieben) oder Begeisterung von 1.437 Geläuterten nach schwer-katholischer Indoktrination? Zum Glück gab's vorher noch Leidenschaft.
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FESTSPIELE / ERÖFFNUNG
26/07/22 „Kunst ist der Grund, warum wir hoffen dürfen, dass all die Verwerfungen dieser Tage am Ende nicht mehr als ein weiteres, unrühmliches Kapitel unserer Zivilisation bleiben werden.“ Dieser Aussage der neuen Festspiel-Präsidentin Kristina Hammer wird niemand widersprechen. Festredner Ilija Trojanow betonte: „Die Kunst und der Krieg sind Antipoden.“
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IM WORTLAUT / FESTREDE / TROJANOV
26/07/22 Der Schriftsteller lija Trojanow hielt heute Dienstag (26.7.) die Rede anlässlich der Eröffnung der Salzburger Festspiele 2022 in der Felsenreitschule. – Hier die Rede im Wortlaut.
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FESTSPIELE / JEANNE D' ARC.
25/07/22 Schöffen sind die Schafe. Das Schwein übernimmt den Vorsitz. Denn Tiger und Fuchs haben sich für befangen bzw. krank erklärt. Die Schlange ist pfeifend davon gezischt. Bleibt Porcus, um Jeanne zu richten: „Hoch lebe allezeit das Schwein der Schweine! Es ist würdig, bei unserem erhabenen Gericht den Vorsitz zu übernehmen! Grunz! Grunz.“ Überwältigend – die Begegnung mit Irène Jacob als Jeanne d'Arc.
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FESTSPIELE / ABRAMO ED ISACCO
24/07/22 Isaac fest im Griff, die Hand zum Schlag erhoben, ein Engel, der in letzter Sekunde Abrahams Sohnes-Opfer verhindert: So kennt man die Bibelstory aus barocken Bildern. Pietro Metastasio, Librettist für Josef Myslivečeks Oratorium Abramo ed Isacco, hat gerade diese eine, hochdramatische Szene wenig interessiert.
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FESTSPIELE / MOZART-MATINEE
24/07/22 Den Titel Lamentatione fasste Haydns Symphonie d-Moll Hob. I:26 schon zu dessen Lebzeiten aus. Abschriften finden sich in zahlreichen Archiven von Klöstern und Fürstensitzen. Das Werk steht in Verbindung mit dem aus Passionen vertrauten musikalischen Gestus.
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FESTSPIELE / CANTANDO ADMONT / HAGEN QUARTETT
24/07/22 Auf Wolfgang Rihm, einen der bedeutenden lebenden Komponisten, lenkten die Festspiele schon in der Vergangenheit immer wieder ihr Augenmerk. Der Beginn einer Hommage für ihn fand Samstag (23.7.) innerhalb der Ouverture spirituelle in der Kollegienkirche statt. Joseph Haydn war als Gegenpart programmiert.
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FESTSPIELE / IN TYRANNOS
22/07/22 Es war eine jener Gelegenheiten, bei denen die Festspiele so richtig auf den Putz hauen: Drei Programmblöcke am Donnerstag (21.7.) bei der Ouverture spirituelle in der Kollegienkirche. Das Klangforum Wien, die Camerata Salzburg, der Arnold Schoenberg Chor, ein armenisches Gesangsensemble, zwei Dirigenten...
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FESTSPIELE / GARDINER / JEPHTE
21/07/22 Aus der Kunstgeschichte kennen wir das Bild von Maria, die unter dem Kreuz Jesu zusammenbricht. Der Dolch im Herzen steht für ihr Leiden. Domenico Scarlatti lässt in seinem Stabat Mater dieses Leiden fast beispiellos intensiv nachfühlen.
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FESTSPIELE / CURRENTZIS / BABI JAR
20/07/22 Nicht nur in Deutschland und Österreich wurde man über Jahrzehnte nur ungern an den Holocaust erinnert. Auch die Ukraine und Russland haben ihre rabenschwarzen Orte. Einer davon ist unmittelbar in Kiew. Man kann zu Fuß von der Andreaskirche hingehen in jene Schlucht, die heute eher einer gepflegten Parkanlage ähnelt. Sie wurde 1941 für mehr als 33.000 Kiewer Juden zum Grab.
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